Frauentagsfeier Heizhaus Güstrow
Text: Freie Journalistin Kerstin Erz
Güstrow Ich habe es besser als Ihr! Wenn ich abgeschminkt bin, feiere ich Himmelfahrt und wenn ich geschminkt bin Frauentag...
derjenige, der dies sagte, ist ohne Frage eine Bereicherung für Güstrows Kunst- und Musikszene:
Frank Cochlovius alias "Josephine".
Er lud, in diesem Fall zum Thema Frauentag, zu einem Tanzabend mit Travestieshow ins Güstrower Heizhaus ein.
Diesmal waren es nicht nur Frauen, die in der Veranstaltung hier stimmungsvoll ihren Frauentag begingen, auch Männer wagten es zu kommen und auch sie waren begeistert.
Josephine versteht es eben, aufs Publikum einzugehen, aus jeder Situation einen Scherz zu zaubern und dabei mit dem Publikum offen, aber auch respektvoll umzugehen.
Sie versteht es, in den Übergängen von einem Lied zum anderen die Stimmung im Heizhaus im wahrsten Sinne des Wortes aufzuheizen und die Lachmuskeln zu strapazieren.
Dabei spart sie nicht mit Selbstkritik, nimmt sich auch mal selbst auf den Arm und gibt dem Publikum damit die Leichtigkeit, mit ihm/ihr als Travestiekünstler umzugehen. Dabei ist die Travestie eine Kunstform so alt wie das Theaterspiel , schreibt Phine, wie sie von den ausgelassenen Frauen der Show gerufen wurde, in ihrem Flyer. Travestie ist Kunst, die Kunst der Verwandlung Josephine hat es drauf, da kann sich so manche Frau eine Scheibe abschneiden. Zur tollen Figur passende Kleider und ihre tiefe Stimme: einfach nur passend, Zarah Leander oder wie zum Schluss auch noch Hildegard Knef zu imitieren, nicht abzukupfern, sondern den eigenen Stil einbringend und das Original doch nicht verleugnend. Auch wenn die Lieder der Leander zumindest dem älteren Publikum bekannt sind und sie die weiteren Tanzabende bestimmen werden es braucht keiner Angst haben, in Josephines Show wiederholt sich nichts.
Je besser das Publikum drauf ist und mitmacht, um so besser ist auch Josephine drauf. Das konnten z. B. Waltraud Jauert und Hannelore Stüdemann, die Nachbarn von Josephines Partner Rüdiger Jakobs bestätigen, die bereits zum zweiten Mal die Show erlebten. Und selbst Rüdiger Jakobs musste oftmals lachend feststellen: Das habe ich von ihm auch noch nicht gehört. Vier Showblöcke mit Chansons, Swing und viel Spaß, dazwischen ausgiebige Tanzgelegenheiten für das Publikum. Dafür sorgte DJ Mathias Köster.
Die Show teilte sich Josephine mit ihren Protégés: Janine Pendorf und die Güstrower Breakdancer. Die 23-jährige Janine Pendorf begeisterte mit einer tollen Stimme und Jazz-, Popp-, Disco-Titeln sowie einer bezaubernden Ausstrahlung. Entdeckt hat Josephine sie, die sie am liebsten als Tochter hätte , in der Rostocker Pasternack Bigband. Und da Janine eigentlich auch Güstrowerin ist, bieten sich ihre Auftritte in ihrer Heimatstadt erst recht an.
Fazit für Josephine: Angefangen hatte alles 1998 mit einem Auftritt im Theater, wo ich ein phantastisches Güstrower Publikum erlebte. Dann kam die Kunstnacht 2010 der Einstieg, den uns Olaf Paarmann im Heizhaus ermöglichte. Und nun heute wieder: das Güstrower Publikum ist einfach nur einzigartig und dafür soll es mit weiteren Veranstaltungen belohnt werden!